Erstmals besuchte Gerald Hackl, Bürgermeister der Stadt Steyr, das Karl-Mostböck-Archiv. Für die gute Zusammenarbeit des Vereins zur Förderung des Lebenswerks Karl Mostböcks und der Stadt Steyr, wurde im kleinen Rahmen ein Mostböck Kunstwerk an die Stadt Steyr übergeben.

Im Rahmen eines RTV-Beitrages wurde dann auch gleich noch dazu aufgerufen, bezüglich noch nicht erfasster Werke von Karl Mostböck Kontakt mit dem Archiv ausfzunehmen, um das Werksverzeichnis weiter vervollständigen zu können.

Nach wie vor werden ausgewählte Stadtansichten des Künstlers Karl Mostböck in den Archivräumen präsentiert.

Öffnungszeiten:
Do 14:00-18:00 Uhr und
auf Anfrage per Mail

Karl-Mostböck-Archiv
Berggasse 4
4400 Steyr

Romana Schuler über die Stadtansichten von Karl Mostböck

Stadtansichten waren für Karl Mostböck vor allem in seiner Frühphase von Bedeutung. Schon als Jugendlicher bekam er den Auftrag, alle alten Bauernhäuser in der Stadt Grein zu zeichnen. Entstanden sind rund hundert „Häuserporträts“ als Federzeichnungen. Bedauerlicherweise ist aus dieser Serie kein Bild in seinem Nachlass erhalten.

Mostböck war von den klassischen französischen und italienischen Stadtansichten beeindruckt, doch vor allem waren es impressionistische Arbeiten, wie zum Beispiel jene von Wilhelm Turner, die seinen Stil bei der Ausführung seiner Städtebilder beeinflussten. Bei seinen Stadtansichten tauchen immer wieder Gewässer auf. Dieses Motiv war ihm von Kindheit an vertraut – viele Städte liegen an einem großen Fluss – ob nun Grein an der Donau oder Paris an der Seine und nicht zuletzt auch Steyr an der Enns.

Auf seinen Reisen in den 1950er-Jahren besuchte Mostböck die großen europäischen Städte und erhielt neue Impulse für die Entwicklung seines eigenen Stils. Er malte eine Reihe von Stadtbildern in Öl, primär aber als Aquarelle. Bis Anfang der 1960er-Jahre orientierten sich seine Stadtansichten an der Abbildung der gegenständlichen Motive einer Stadt. Doch insbesondere in der Aquarelltechnik wurden die Umrisslinien in der Darstellung der städtischen Architektur zunehmend unschärfer. Hier deutet sich bereits Mostböcks Weg in die völlige Abstraktion an. Als er das Gegenständliche in seiner Bildkunst überwunden hatte und sich verstärkt der Abstraktion und dem Informel zuwandte, schuf er kaum mehr Stadtansichten.

Die bildliche Darstellung einer Stadt blieb für Mostböck also immer konkret. Offensichtlich hatte er nie den Wunsch, eine abstrakte Stadtansicht zu malen. Möglichweise widersprach die abstrakte Darstellung von städtischen Gebäuden seiner Logik, da Stadtansichten für den Betrachter zweifelsfrei „real“ in der Außenwelt erscheinen und wahrgenommen werden können.